Im späten 19. Jahrhundert gelangte Tee in die Türkei, und der Teeanbau sowie -konsum begannen erst in den frühen 1900er Jahren. Die Einführung des Tees in die Türkei ist eng mit europäischen Händlern verbunden, die ihn aus Teeplantagen in Indien und Sri Lanka importierten. Anfangs galt Tee als Luxusgut, das nur von wohlhabenden Menschen konsumiert wurde, während Kaffee das vorherrschende Getränk in der Türkei war.
Präsident Mustafa Kemal Atatürk förderte ab 1924 den Teeanbau in der Region Rize, die ideale klimatische Bedingungen dafür bietet. Die türkische Regierung unterstützte die Bauern dabei, von anderen landwirtschaftlichen Kulturen auf Tee umzusteigen. Es wurden Teegärten angelegt, und die Regierung übernahm die Kontrolle über den Teehandel, um Qualität und Export zu fördern.
Tee wurde allmählich zu einem festen Bestandteil der türkischen Kultur und des Alltags. Die Türkei zählt heute zu den größten Teekonsumenten weltweit. Türkischer Schwarztee wird in speziellen Teekannen zubereitet und oft mit Zucker serviert. Freunde und Familie treffen sich regelmäßig zum gemeinsamen Teetrinken und führen dabei gesellige Gespräche.