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Mehr als nur Tampen: Warum Papier- oder Metallfilter im Siebträger Sinn machen

Veröffentlicht am: 04.29.2025

Wenn du dich schon etwas intensiver mit dem Thema Siebträgermaschine und Espressozubereitung beschäftigt hast, ist dir vielleicht schon einmal aufgefallen: Manche Baristas legen nach dem Tampen noch ein kleines Extra auf das Kaffeepuck – entweder ein dünnes Metallplättchen oder ein rund ausgeschnittenes Stück Papier. Was auf den ersten Blick wie ein kleines Detail wirkt, hat in Wahrheit einen spannenden Hintergrund. Und genau darum geht’s heute!

Was ist das überhaupt?

Die Rede ist von sogenannten Puck Screens (aus Metall) oder Paper Filters (aus Papier), die direkt auf das getampte Kaffeemehl gelegt werden, bevor der Siebträger in die Maschine eingespannt wird. Sie sind exakt so groß wie der Durchmesser deines Siebträgers und fügen sich nahtlos zwischen Kaffeepuck und Brühgruppe ein.

Warum macht man das?

Espresso ist eine Kunst für sich. Und jede Kleinigkeit kann über Geschmack, Konsistenz und Crema entscheiden. Der zusätzliche Filter – ob aus Papier oder Metall – erfüllt dabei mehrere wichtige Funktionen:

1. Gleichmäßige Extraktion

Wasser sucht sich immer den leichtesten Weg. Ist der Kaffeepuck ungleichmäßig getampt oder gibt es kleine Risse, kann es zu sogenanntem „Channeling“ kommen – das Wasser fließt ungleichmäßig durch das Kaffeemehl. Das Ergebnis? Ein unausgewogener Espresso. Ein Filter auf dem Puck hilft, den Wasserdruck gleichmäßiger zu verteilen und damit eine konsistentere Extraktion zu erreichen.

2. Saubere Brühgruppe

Gerade Metall-Puck-Screens schützen die Dusche der Brühgruppe vor direktem Kontakt mit dem Kaffeemehl. Das bedeutet weniger Verschmutzung, weniger Rückstände und weniger Reinigungsaufwand – was wiederum die Lebensdauer deiner Maschine verlängert.

3. Stabilere Puck-Struktur

Vor allem Papierfilter können helfen, dass der Puck beim Bezug besser zusammenhält. Das ist besonders praktisch, wenn du deinen Puck danach sauber und als Ganzes ausklopfen willst.


Metall oder Papier – was ist besser?

Beide Varianten haben ihre Berechtigung. Welche du verwendest, hängt auch von deinem persönlichen Setup und Vorlieben ab:

🟤 Metall-Puck-Screen:

  • Wiederverwendbar, nachhaltig
  • Besonders effektiv beim Schutz der Brühgruppe
  • Liefert oft gleichmäßigere Ergebnisse bei richtiger Anwendung
  • Muss regelmäßig gereinigt werden

Papierfilter:

  • Einwegprodukt (es gibt aber kompostierbare Varianten)
  • Besonders fein – kann feine Kaffeepartikel zurückhalten
  • Beeinflusst den Geschmack leicht – oft als „klarer“ empfunden
  • Einfach zu entsorgen, kein Reinigungsaufwand

Fazit: Ein kleiner Schritt für dich, ein großer für deinen Espresso

Es sind genau diese kleinen Feinheiten, die das Arbeiten mit dem Siebträger so faszinierend machen. Ob du zu Metall oder Papier greifst, ist letztlich Geschmackssache – im wahrsten Sinne des Wortes. Aber wenn du auf gleichmäßige Extraktion, mehr Sauberkeit und ein bisschen Barista-Feeling in deiner Küche stehst, lohnt sich der Versuch auf jeden Fall.

Probier’s doch mal aus – dein Espresso wird es dir danken!